Sie sind nicht allein, sollten Sie alle der schlimmen Nachrichten im Umfeld der Covid Pandemie überdrüssig sein. Natürlich betrifft das Virus auch die Arbeit des Fair Rubber e.V.: Lieferketten sind lahmgelegt, weil Arbeiterinnen und Zapfer erkrankt sind. Gruppen von Kleinbauern dürfen sich nicht treffen, Auditoren nicht reisen.
Der wirtschaftliche Schock hat selbstverständlich auch den Gummi-Sektor betroffen: Schätzungsweise 70% allen Naturkautschuks werden zu Reifen verarbeitet. Da diese zum großen Teil auch aus Synthesegummi (Petroleum) gefertigt werden können, hängt der Kautschukpreis eng am Ölpreis: Ist Öl billig, wird noch mehr Synthese- statt Naturkautschuk verarbeitet. Durch Covid bedingte Einbrüche bei Autokäufen und Flugreisen sind mit verantwortlich dafür, dass der Preis für Naturkautschuk weiter unter den Produktionskosten liegt.
Trotzdem scheinen die Hersteller von Autos und Reifen nicht begreifen zu wollen, dass es in ein paar Jahren nicht mehr genug Naturkautschuk geben könnte: Wegen der Niedrigstpreise wechseln Kautschukplantagen zunehmend auf andere Produkte, z.B. Palmöl, aus, Kleinbauern ziehen auf der Suche nach Arbeit in die Metropolen.
Um so erfreulicher ist daher, dass der Fair Rubber Verein in den letzten Monaten wachsenden Zuspruch bekommen hat: Ein Laden für Bettwaren in der Schweiz verkaufte am ersten Tag nach dem Ende des Lockdowns eine Fair gehandelte Matratze von Prolana (der Ladeninhaber ist Fördermitglied im Verein). Und kürzlich konnte eine Firma, die zu den Fortune 500 gehört, als Mitglied aufgenommen werden (mehr darüber im nächsten Newsletter).
Da auch die Mitarbeiter des Vereins nicht reisen können, berichten wir umseitig anhand zweier Beispiele, wofür bei zwei unserer ‚ältesten’ Lieferantenpartner Fair Trade Prämien verwendet wurden – zum Nutzen von hunderten von Plantagenarbeiterinnen und –arbeitern – und den umliegenden Dörfern.Auto- und Reifenhersteller scheinen noch immer nicht verstanden zu haben, dass auch Gummizapfer und Kleinbauern fair bezahlt werden müssen.