Nina Granerød, eine der Gründerinnen der skandinavischen Flip-FlopMarke Sleepers, berichtet in unserem Interview, wie die Idee für einen nachhaltigen Flip-Flop aus Norwegen entstanden ist. Seit 2019 sind die Sleepers mit dem Fair Rubber-Logo auf dem Markt und wurden weltweit bereits mehr als 100.000 Paar verkauft.
Wie sind Sie als Norweger auf die Idee gekommen, Flip-Flops zu produzieren?
Die Leute sagen oft: ‚Flip-Flops aus Norwegen?!‘ und finden diesen Gegensatz ziemlich lustig. Aber wir haben vielleicht einen etwas anderen Lebensstil als einige unserer norwegischen Landleute. Mein Mann Frode Grønvold und ich leben auf Bali und der Mitgründer Thor Marius auf Lanzarote. Wir tragen immer FlipFlops am Strand. Die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt haben wir aus nächster Nähe gesehen: unberührte Strände, die mit Plastik und Müll übersät sind.
Nachdem wir in unserem Heimatland Norwegen in der Modebranche gearbeitet hatten, wuchs in uns das Bedürfnis, einen Beitrag zu etwas Nachhaltigerem zu leisten. Da kam uns die Idee, eine positive Alternative zu den umweltschädlichen Flip-Flops zu schaffen. Es fing mit dem Gedanken an, etwas zu schaffen, das die Menschen tatsächlich brauchen. Die Sleepers waren geboren.
Sie wollten von Anfang an einen nachhaltigen Flip-Flop entwickeln. Wie sind Sie dabei vorgegangen?
Wir haben eng mit Nachhaltigkeitsexperten zusammengearbeitet, um das nachhaltigste Material zu finden. Wir haben verschiedene Optionen geprüft – Algen, recycelter Kautschuk, Naturkautschuk – aber wir haben uns für Naturkautschuk entschieden, da dieser viel besser ist als ein Recycling-Flip-Flop, der in der Regel nur einen kleinen Anteil an recyceltem Material in jeder Sandale enthält; der Rest ist nur Plastik.
Warum haben Sie sich für Fair Rubber entschieden?
Uns war nicht nur der umweltfreundliche Aspekt wichtig, sondern auch die Rechte der Arbeiter*innen sowie faire und gute Arbeitsbedingungen. Auf der Suche nach den besten Naturkautschukproduzenten haben wir eng mit dem Fair Rubber Verein zusammengearbeitet, um Lieferanten zu finden, die deren hohe Standards erfüllen. Schließlich sind wir in Sri Lanka gelandet. Die Plantagen, mit denen wir derzeit zusammenarbeiten, sind FSC- und Fair Rubber-zertifiziert.
Sie haben kürzlich die Plantagen in Sri Lanka besucht. Was haben Sie dort erlebt?
Wir besuchten als Familie die Kelani Valley Plantagen, die unseren fair gehandelten Naturkautschuk liefern. Wir erlebten eine tolle Atmosphäre und Menschen, die unter guten Bedingungen arbeiten. Es gibt zum Beispiel eine Schule für die Kinder der Arbeiter*innen, die von den Fair Rubber Prämien bezahlt wird, die wiederum von Lizenznehmern wie unserem Unternehmen finanziert werden. Ich finde es toll, dass die Menschen dort wissen, dass ihre Kinder eine Ausbildung bekommen. Auch die Arbeitszeiten sind fair und soweit wir es beobachten konnten, scheinen die Menschen zufrieden zu sein.